Post COVID Syndrom in der chinesischen Medizin

Seit Beginn der Sars-CoV-2 Pandemie 2020 ist bekannt, dass gewisse Symptome erst nach dem eigentlichen Krankheitsgeschehen entstehen, bzw. bestehen bleiben können, wie z.B. chronische Erschöpfung (Fatigue), Geruchs- und Geschmacksverlust, Empfindungsstörungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Magen-/ Darmprobleme, Depressionen, Atembeschwerden. Von einem Long-COVID, zw. Post-COVID-Syndrom spricht man, laut Definition,  bei bestehenden Beschwerden, die ab der 12. Woche nach Krankheitsbeginn verbleiben oder neu auftreten und nicht anders erklärbar sind. 

Ob die Ursache eines Post COVID Syndroms (PCS) in der immunologischen Grundsituation der Betroffenen, in bestehenden Vorerkrankungen, in entzündungsbedingten Schäden der Immunreaktion auf das Virus, der toxischen viralen Restlast, einer posttraumatischen Belastungsstörung, oder anderen Faktoren liegt, wird weiter diskutiert. 

Als Risikofaktoren werden in der sogenannten Schulmedizin, ein höheres Alter, Übergewicht, Vorerkrankungen und weibliches Geschlecht genannt.

In Südostasien und China hat man von Anbeginn der Pandemie, die Erkrankung in eigen Praxen und Kliniken auch mit chinesischen Arzneimittelrezepturen und Akupunktur behandelt. Die Behandlung akuter Infektionskrankheiten wie Covid-19 sind in Deutschland, Ärzten vorbehalten.
Dies betrifft nicht die Folgen nach Abklingen der Infektion.

Die chinesische Medizin hat bereits einige Behandlungsmöglichkeiten bei Post COVID zeigen können. Einige Ihrer Fälle und Behandlungsstrategien haben Therapeuten der chinesischen Medizin zum Beispiel während des internationalen Online Sympossiums „Covid-19 and Chinese Medicine“ im Mai 2021, ausgerichtet vom ABZ München, vorgestellt und miteinander diskutiert. Die Patienten wurden mit Akupunktur, TuiNa (chinesische Massagetechnik)  und / oder Kräutermedizin behandelt. Auch Heiner Frühauf (College of Classical Chinese Medicine an der National University of Natural Medicine in Portland, Oregon) konnte in seinem Workshop bei dem ABZ Mitte in Offenbach im Oktober 2020 seine Erfahrungen mit speziellen Heilkräuterrezepturen und Punktkombinationen zur Prävention und zur Behandlung der Folgen nach einer Covid-19 Infektion teilen. 

Es hat sich gezeigt, und das bestätigt auch meine Erfahrung, dass eine individualisierte, ausführliche Diagnostik und ganzheitlich ausgerichtete Therapie auf den jeweiligen Einzelfall, von großer Bedeutung sind und die Kombination aus chinesischen Heilkräutern und Akupunktur oder TuiNa Linderung verschaffen kann.